Prozess
Management
Für die SWB ist ein effektives Prozessmanagement ein langfristiger und ganzheitlicher Ansatz, der auf die systematische Identifikation, Dokumentation, Analyse, Optimierung, Steuerung und kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Prozesse abzielt. Dieser strukturierte Ansatz ist entscheidend, um den komplexen Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung gerecht zu werden. Er ermöglicht es uns, unsere Abläufe effizient zu gestalten und gleichzeitig die Integration von Nachhaltigkeitszielen in alle Unternehmensbereiche zu fördern.
Durch klare Verantwortlichkeiten, strukturierte Regeln und effiziente Prozesse schaffen wir die Voraussetzungen, um unsere Nachhaltigkeitsziele konsequent umzusetzen und die Transparenz unseres Handelns zu gewährleisten. Ein effektives Prozessmanagement ermöglicht es uns, die Fortschritte unserer Maßnahmen systematisch zu überwachen, Mitarbeitende zu motivieren und externe Stakeholder aktiv in den Dialog einzubeziehen.
Im DNK-Handlungsfeld Prozessmanagement haben wir in den vergangenen zwei Jahren folgende Maßnahmen umgesetzt:
- Erarbeitung unserer Nachhaltigkeitsstrategie
- Definition eines Maßnahmenkataloges inkl. Zuständigkeiten
- Etablierung eines Kennzahlensystems
- Verstärkte Einführung von projektorientiertem Arbeiten
(bspw. die Optimierung der telefonischen Erreichbarkeit) - Überarbeitung der Organisationsstruktur, u. a. durch
- Abteilungszusammenlegungen,
- Schaffung von Stabstsellen,
- Trennung von kaufmännischer und technischer Geschäftsleitung,
- Einrichtung der IT als eigenständige Abteilung
- Errichtung DBF-Neubau als technisches Kompetenzzentrum
Innovations- und Produktmanagement
Unter dem Punkt Innovations- und Produktmanagement wollen wir offenlegen, wie die SWB durch geeignete Prozesse dazu beiträgt, dass Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen die Nachhaltigkeit bei der eigenen Ressourcennutzung und bei Nutzern verbessern. Zudem legen wir dar, ob und wie wir die aktuelle und zukünftige Wirkung unserer wesentlichen Produkte und Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette und im Produktlebenszyklus bewerten.
Auswirkungen unserer Angebote und Leistungen auf Nachhaltigkeitsaspekte
Das unternehmerische Handeln der SWB hat sozial wie ökologisch unmittelbare Auswirkungen; umgekehrt übt insbesondere die soziodemografische Situation direkten Einfluss auf unser Geschäftsfeld aus. Entsprechend zielen unsere baulichen Maßnahmen in den verschiedenen Mülheimer Stadtteilen generell auf die Deckung des wechselnden Wohnraumbedarfs – sowohl quantitativ als auch hinsichtlich der bereitgestellten Größen, Ausstattungsmerkmale und Mietpreise. Zugleich haben sie Konsequenzen für den CO2-Ausstoß sowie die Energieeffizienz im Immobilienbereich.
Unsere Bestandsbewirtschaftung wirkt sich ebenfalls in beide Richtungen aus. Neben der Anpassung an veränderte Anforderungen beweist ein quartiersübergreifender konsequenter Werterhalt Einsatzbereitschaft für Mensch, Stadtteil und Stadt und trägt so vor Ort auch zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung bei. Parallel dazu fördert die sukzessive energetische Sanierung den Klimaschutz: durch Senkung des Energieverbrauchs und entsprechend reduzierte CO2-Emissionen.
Primär sozial relevant ist unsere Mieterbetreuung. Über ein ausgeprägtes und bewusst immer auch persönliches Engagement unterstreichen wir unseren partnerschaftlichen Ansatz; so entsteht umgekehrt in der Mieterschaft eher die Bereitschaft, sich im Bedarfsfall selbst in Haus und Viertel zu engagieren. Mit einem aktiven Quartiersmanagement stärken wir zusätzlich das Gemeinschaftsgefühl und fördern wechselseitige Unterstützung sowie ehrenamtlichen Einsatz. Hier initiierte Angebote unterstützen die Anwohner dann u. a. auch bei einer nachhaltigeren Lebensweise, wirken sich also auch ökologisch aus. Weitere wichtige Einflussmöglichkeiten haben und nutzen wir im Rahmen unserer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit der Stadt, von der Grünflächenplanung über neue Mobilitätskonzepte bis zur sozialen Infrastruktur.
Insgesamt verfügen wir also über ein erhebliches Potenzial, sozial wie ökologisch nachhaltige Entwicklungen zu fördern. Diese Chancen zu nutzen, betrachten wir als alternativlos, weil mittel- bis langfristig auch unsere wirtschaftliche Stabilität davon abhängen wird. Insofern streben wir in allen wichtigen Handlungs- und Geschäftsbereichen unseres Unternehmens kontinuierlich die Optimierung von Prozessen und eine verbesserte Zusammenarbeit nach innen wie nach außen an. Wir testen regelmäßig neue Bauweisen, die Vorteile hinsichtlich Energieeffizienz und Klimaschutz, gleichermaßen aber langfristige Bezahlbarkeit versprechen, und beteiligen uns an der Entwicklung von Konzepten zukunftsfähiger Quartiersgestaltung.
Förderung nachhaltiger Entwicklung durch Innovationsprozesse | |
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Handlungsbereich | Beispiele |
Einsatz innovativer Technik und Verfahren im Bau | Fassadenbegrünung über neun Stockwerke eines Doppelhochhauses (Hans-Böckler-Platz); Auswahl aller Baustoffe nach Wiederverwertbarkeit für Neubau des Servicebetriebs |
Zielgruppenspezifische Angebote | Flexible Grundrisse; bedarfsorientierte Angebote für Senioren, Familien, Auszubildende/Studenten |
Energetische Optimierung/Klimaschutz | Neubau nach KfW-Effizienzhaus 40, mindestens 55; Mitwirkung an der Entwicklung alternativer Mobilitätskonzepte (Ladeinfrastruktur, Carsharing); Integration von Fotovoltaik und Erdwärme; Mieterstromangebote; energetische Sanierung KfW-Standard < 100 |
Quartiersmanagement | Unternehmenseigenes Quartiersmanagement; sukzessive Einrichtung von Anlaufstellen vor Ort („Quartierspunkte“); Informations- und Beratungsangebote; gezielte Aktivierung: Impulsgeber zur Motivation von Mietern und Anwohnern zu Eigeninitiative und Engagement; Förderung von Nachbarschaft und gemeinsamer Freizeitgestaltung |
Wohnbegleitende Infrastruktur | Raum für Kitas; Quartierspunkte, Altentagesstätten |
Impulse für Stadt- und Quartiersentwicklung | Unterstützung im Bereich der sozialen Infrastruktur; Sponsoring mit Fokus auf Sportvereinen (alle Altersgruppen, verschiedene Sportarten) sowie Kultur (Theater an der Ruhr, Freilichtbühne, u. a.) |
Instandhaltung | Vorbereitung der vollständigen Abwicklung der laufenden Instandhaltung von der Reparaturannahme bis zur Schadenbeseitigung, der Hausmeister, des Versicherungswesens und gezielter Einzelmodernisierungen durch unsere Tochtergesellschaft SWB-DBF inkl. Ausbau der vorhandenen Qualifikationen und Neubau eines Kompetenzzentrums |
Digitalisierung | Fertigstellung einer digitalen Roadmap für maximale Effizienz der weiteren Umstellung aller Prozesse (nach innen wie in Richtung Kunden) |
Innovationsfördernde Kooperationen und Projekte (Auswahl)
- Einbindung unserer Fach- und Führungskräfte: Schaffung von Freiräumen durch Digitalisierung; Vorschlagswesen und Ideenmanagement
- Beteiligung an der eMHergie GmbH: kompetente Unterstützung auf dem Weg zur Klimaneutralität, insbes. durch Förderung der gebotenen Umstellung auf regenerative Energieversorgung im Bestand
- Mitwirkung bei der Initiative Wohnen.2050: Zusammenschluss engagierter Wohnungsunternehmen, um sich wechselseitig bei der Bewältigung der anstehenden ökologischen Aufgaben zu unterstützen
Regelmäßige Einbindung externer Kooperationspartner, z. B.:
- der Hochschule Düsseldorf zur Entwicklung von Formen regenerativer Energieversorgung im Quartier, die auch privaten Eigentümern offenstehen
- des Centrum für bürgerschaftliches Engagement sowie der Caritas zur Bereitstellung bedarfsgerechter Angebote im Quartier (im Rahmen des Quartiersmanagements)
- des Deutsche Rote Kreuz zur Umsetzung der Projekte betreutes Wohnen und ambulante Wohngruppe
Nachhaltigkeitsprüfung von Finanzanlagen
Die Berichtsstandards sehen eine Prüfung des Prozentsatzes der Finanzanlagen vor, die anhand von Umwelt- oder sozialen Faktoren entweder positiv oder negativ bewertet werden. Unter Verweis auf die „Wohnungswirtschaftliche Branchenspezifische Ergänzung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex“ hat dieser Leistungsindikator für ein kommunales Wohnungsunternehmen wie die SWB Mülheim mit Blick auf ökologische und soziale Auswirkungen jedoch kaum Relevanz.