Tiefe der Wertschöpfungskette

Strategie

Um den komplexen Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung gerecht zu werden, ist eine klar definierte Strategie unerlässlich. Zunehmende Belastungen durch den Klimawandel und globale Krisen, neue gesetzliche Vorgaben, technologischer Fortschritt und die stetig wachsende Herausforderung, bezahlbaren Wohnraum zu erhalten, erfordern eine zukunftsorientierte und flexible Ausrichtung. Nur durch eine strategische Herangehensweise können wir als Unternehmen diesen Rahmenbedingungen begegnen, Chancen für nachhaltiges Wachstum nutzen und langfristig wettbewerbsfähig bleiben.

Aus diesem Grund haben wir 2023 eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und verabschiedet, welche auf unserer übergeordneten Unternehmensstrategie aufbaut. In den vier Kernthemen Ökonomie, Ökologie, Soziales und Unternehmensführung wurden insgesamt rund 60 Maßnahmen definiert, die zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt werden.
In diesem Bericht orientieren wir uns am Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK), einem Transparenzstandard für die Berichterstattung unternehmerischer Nachhaltigkeitsleistungen. Im DNK-Handlungsfeld Strategie haben wir in den letzten zwei Jahren folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Erstellung unserer Unternehmensstrategie SWB.2030
  • Erstellung unsere Nachhaltigkeitsstrategie
    • Bestandsanalyse
    • Durchführung einer einfachen Wesentlichkeitsanalyse
    • Definition eines Zielbildes
  • Gezielte Nutzung und Ausschöpfen von Fördermitteln
  • Planung und Umsetzung der Digital Roadmap

Tiefe der Wertschöpfungskette

Als Wohnungsunternehmen zeigen wir auf, wie Nachhaltigkeit in unsere Wertschöpfung integriert ist – von der Planung über den Bau bis hin zur Verwaltung unserer Immobilien. Dabei prüfen wir Nachhaltigkeitskriterien entlang der gesamten Wertschöpfungskette, angefangen bei der Materialbeschaffung bis zur langfristigen Bewirtschaftung unserer Gebäude.

Wertschöpfungskette

Die Geschäftstätigkeit der SWB umfasst sämtliche Bereiche der Wohnungswirtschaft; der Fokus unseres Handelns liegt auf der Versorgung der Mülheimer Bevölkerung mit bezahlbarem und zugleich hochwertigem Wohnraum. Als kommunales Wohnungsunternehmen engagieren wir uns zudem in der Quartiers- und Stadtentwicklung, unterstützen Infrastrukturprojekte, stellen Gemeinschaftsanlagen und Folgeeinrichtungen, Läden und Gewerbeimmobilien bereit und
fördern soziale und kulturelle Angebote. Dabei kommt uns auch als lokaler und regionaler Wirtschaftsfaktor Verantwortung zu.

Planung

Ob Instandhaltung, Modernisierung, Aus-, Um- oder Neubau: Bei der Planung liegt der Fokus auf einer zukunftsfähigen Quartiers- und Stadtentwicklung. Im Hinblick auf eine fristgerechte Klimaneutralität unserer Bestände haben wir diese geclustert und, soweit möglich, zu großräumigen Quartieren zusammengefasst. Dies erleichtert uns künftig die alternative Versorgung mit regenerativen Energieträgern und verschafft uns darüber hinaus großräumige Lösungsansätze für dringend benötigte Speicherkapazitäten. Somit verfügen wir im Zusammenspiel mit unserer Portfolioanalyse über einen fundierten Handlungsleitfaden, der kaufmännische, technische, energetische und lagespezifische Faktoren berücksichtigt. Die großräumig definierten Quartiere umfassen im Hinblick auf die Klimaneutralität nicht nur SWB-Bestände, sondern z. B. auch im und um das Quartier liegende Gebäude von privaten Eigentümern. Diesen bietet sich somit die Chance, im Rahmen der angedachten klimaneutralen Quartiersentwicklung ihre Immobilien gemeinsam mit anderen Akteuren zeitnah und kostengünstiger energetisch zu entwickeln – im Endeffekt ein Gewinn für alle Beteiligten und die Stadt Mülheim an der Ruhr.

Versorgung mit Fernwärme

Das Thema kommunale Wärmeplanung spielt für die SWB im Hinblick auf eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung eine wichtige Rolle. Nach dem Wärmegesetz sind Kommunen verpflichtet, Konzepte für eine klimafreundliche und wirtschaftliche Wärmeversorgung zu erstellen. Für die Wärmeplanung in Mülheim ist der lokale Energieversorger medl zuständig. In enger Abstimmung mit der medl strebt die SWB den Ausbau des Fernwärmenetzes durch den Anschluss unserer Gebäude an. 3.206 Wohnungen (rd. 39 %) sind aktuell an das Fernwärmenetz angeschlossen.

Neben der Dekarbonisierung unserer Bestände bis 2045 geht es immer auch um Bedarfsgerechtigkeit und Bezahlbarkeit neu entstehenden oder zu optimierenden Wohnraums. Dazu beziehen wir die Bewohnersicht in die Planung baulicher Maßnahmen und Ausstattungsstandards mit ein. Bei Neubauten achten wir auf eine maximale Nutzungsdauer und berücksichtigen den gesamten Lebenszyklus bis hin zu recyclingfähigen Materialien.

Materialien

Unser Schadstoffmanagement gewährleistet den fachgerechten Umgang mit Altlasten oder Schadstoffen. Neben der Umsetzung notwendiger Sanierungsmaßnahmen im Bestand geht es dabei vor allem um die Vermeidung umwelt- und gesundheitsschädlicher Materialien in
unseren Bauprojekten. Zugleich konzentrieren wir uns darauf, schadstofffreie, umweltfreundliche und recycelbare Baustoffe und -teile zu verwenden.

Auch im Rahmen der Bestandsbewirtschaftung achten wir akribisch darauf, dass im Zuge von Wohnungsbegehungen oder Mieterwechseln im Objekt befindliche Schadstoffe durch fundierte Untersuchungen erkannt und fachgerecht entsorgt werden. Dafür haben wir interne Richtlinien aufgestellt, die letztlich den Schutz unserer Mieter, der Handwerker und unserer Mitarbeiter gewährleisten sollen.

Lieferantenmanagement

Bei der Auftragsvergabe geben wir lokalen und regionalen Anbietern den Vorzug und richten uns dabei nach den strengen Vorgaben der Gesetzgebung in Deutschland und der EU. Die Bieter verpflichten sich, die Bestimmungen des Tariftreue- und Vergabegesetzes NRW sowie alle weiteren rechtlichen Regeln zu beachten. Entsprechende Nachweise, z. B. zur Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns, werden konsequent angefordert. Trotz der angespannten Lage auf dem Handwerkermarkt weichen wir von diesen Grundsätzen nicht ab; dies wird durch unser
umfassendes Ausschreibungs- und Vergabemanagement sichergestellt.

Baumaßnahmen

Bei Instandhaltung, Modernisierung und Neubau fokussieren wir zum einen die Steigerung der Energieeffizienz, initiieren darüber hinaus aber zunehmend auch den Einsatz erneuerbarer Energien in der Mieterversorgung. Erste Fotovoltaikanlagen sind installiert, Mieterstrommodelle und Erdwärmeprojekte gestartet. Neben Mieterstrommodellen, steht die Reduzierung des Allgemeinstromverbrauches genauso im Fokus unserer Aktivitäten: z. B. zur Unterstützung des Betriebes von Aufzügen oder Waschmaschinen und Trocknern oder zur Unterstützung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Die Baumaßnahmen selbst gestalten wir ressourcen- und flächenschonend und reduzieren die Schadstoffemissionen.

Gebäudebetrieb

In der Bestandsbewirtschaftung kümmern wir uns neben der zeitnahen Mängelbeseitigung u. a. um den weiteren Abbau von Barrieren, eine umweltfreundliche Abfallentsorgung und ein ganzheitliches Quartiersmanagement. Wir unterstützen und animieren unsere Mieter, ihren individuellen Energieverbrauch zu reduzieren, und tragen mit der fortschreitenden Digitalisierung der Mess- und Regeltechnik, aber auch unserer Prozesse zu einer nachhaltigeren Wertschöpfung bei.

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